Mammas hat der Überlieferung nach als 15-jähriger in den Christenverfolgungen von Kaiser Aurelian das Martyrium erlitten.
Nach anderer Überlieferung lebten seine Eltern, Theodotos und Rufina, in Gangra - dem heutigen Çankırı. In der Verfolgung unter Kaiser Aurelian wurden sie um ihres Glaubens willen im Gefängnis in Caesarea - dem heutigen Kayseri - eingesperrt. Die schwangere Rufina entband im Gefängnis Mammas; der Vater wurde getötet und konnte seinen Sohn nicht mehr sehen, auch die Mutter starb bald darauf. Mammas, durch die reiche Frau Ammia erzogen, wurde in jungen Jahren aber auch Christ, deshalb im Alter von 15 Jahren gefangen genommen, gefoltert und wegen seiner Standhaftigkeit im Bekenntnis vor den Statthalter gebracht, dann wilden Tieren und einem Feuer ausgesetzt. Ein Engel rettete ihn, er konnte sich in den Bergen verstecken. Dort lebte er in einer Höhle und predigte den wilden Tieren. Diese gaben ihm von ihrer Milch, woraus er Käse machte, den er den Armen in Caesarea gab. Er wurde wieder gefangen genommen und mit Speeren schwer verletzt, konnte aber nocheinmal in seine Höhle fliehen, wo er starb.
Wieder andere Legenden berichten, dass Mammas im 12. Jahrhundert als Hirte nahe Morfú - türkisch: Güzelyurt - auf Zypern lebte. Weil er die Bezahlung von Steuern verweigerte, wurde er von den muslimischen Behörden gefangen genommen. Auf dem Weg zum Gericht von Polizisten begleitet, begegneten sie einem Löwen, der ein Schaf jagte. Mammas rief den Löwen zu sich und ritt auf dem Rücken des Löwen zum Gerichtssaal, dabei hielt er das gerettete Schaf in seinen Armen. Als der Richter dies sah, ließ er ihn frei und garantierte ihm Steuerfreiheit, weshalb Mammas ihm das Schaf schenkte.
Über Mammas Höhle bei Caesarea wurde um 350 eine Kirche gebaut, von der aus sich seine Verehrung verbreitete. Basilius und andere lobten Mammas' Standhaftigkeit, im 5. Jahrhundert wurde in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul eine Kirche ihm geweiht. Die Verehrung breitete sich aus nach Georgien, in den Libanon, nach Zypern und Griechenland. Reliquien kamen im frühen 9. Jahrhundert nach Lyon, Kreuzfahrer brachten die Verehrung mit nach Norditalien, sie breitete sich über Frankreich und Spanien aus. Die Kathedrale von Langres in Frankreich ist nach Mammas benannt und bewahrt seinen Kopf und einen Arm. In Finningen - heute Stadtteil von Neu-Ulm - steht die barocke, Mammas geweihte Kirche auf den Fundamenten einer alten römischen Befestigungsanlage. Die Übertragung der Legende ins 12. Jahrhundert, die Zeit der ottomanischen Besatzung auf Zypern, diente wohl der Stärkung des Nationalbewusstseins der griechischen Bevölkerung; auf Zypern sind 60 Kirchen Mammas geweiht, in Griechenland über 30, meist auf dem flachen Land.
Back