Welitschanije zu Ehren Hl. Wladimir: Wir preisen dich, heiliger, apostelgleicher Fürst Wladimir hoch und verehren dein heiliges Gedächtnis, der du die Götzen niedergetreten und das ganze Russische Land durch die heilige Taufe erleuchtet hast!

* * *

Der hl. Fürst Wladimir rief die Einwohner Kiews zum Ufer des Dnepr, damit sich das Volk taufen lasse. Der Dnepr wurde an diesem Tag zum Taufbecken für einige Tausend Russen. Die Chronik berichtet: "An diesem Tag freuten sich Himmel und Erde, als sie die Menge der Geretteten sahen". Die Taufe der Rus geschah am 14. (1. alter Kalender) August 988, darum feiert man bis heute das Gedächtnis dieses Tages mit einer Wasserweihe.

* * *

"Die Länder Roms preisen mit rühmenden Reden Petrus und Paulus, die sie bekehrten zu Jesus Christus... so wollen auch wir, so gut wir es vermögen, unseren Lehrer und Hirten preisen, der Großes und Wunderbares vollbracht hat, den großen Fürsten unseres Landes, Vladimir...". Mit diesen Worten beginnt der Kiever Metropolit Ilarion (1051 - 1054) seine Lobrede auf den Bekehrer der Rus'; den hl. Vladimir; der wohl kurz nach 962 als jüngster Sohn des Kiever Fürsten Svjatoslav Igorevich geboren ist, Schon 969 erhielt er die Herrschaft über Nowgorod; musste sich aber im Streit mit seinen Brüdern behaupten, der ihm nach mancherlei Kämpfen und deren Tod 980 die Alleinherrschaft über Kiev einbrachte. Seine ersten Regierungsjahre waren von einer (in den Chroniken aber sicher überzeichneten) bewusst heidnischen Religionspolitik gekennzeichnet. Das epochale Ereignis der Herrschaft Vladimirs war die Einführung des orthodoxen Christentums als offizielle Staatsreligion 988, wobei Vladimir nach der Überlieferung zuerst selbst in Chersones auf den Namen Vasilij getauft wurde, bevor ihm auf seine Anordnung das ganze Volk in den Fluten des Dnepr bei Kiev nachfolgte. Inwieweit dieser Akt als Folge einer persönlichen Bekehrung des Großfürsten verstanden werden muss, lässt sich allerdings ohne Spekulation nicht klären. Evident ist jedenfalls auch der Zusammenhang mit den Beziehungen Kievs zum oströmischen Reich. Mit der Taufe der Rus' und der Verehelichung Vladimirs mit der Schwester des byzantinischen Kaisers änderte sich aber der Herrschaftsstil in der Rus' so augenfällig, dass Vladimir im nationalen Gedächtnis als der "neue Konstantin" und "apostelgleicher Erleuchter der russischen Lande" fortlebt und im Festtroparion mit dem Kaufmann verglichen wird, der die kostbare Perle Christus gefunden hat (vgl. Mt 13, 45f.). Vladimir starb am 15. Juli 1015 und wurde in der von ihm errichteten Zehnt- Kirche beigesetzt.
Seine Kanonisation erfolgte im 13, Jahrhundert, wohl kurz nach 1240 und zuerst in Nowgorod. Die Gebeine wurden 1635 vom Kiever Metropoliten Petr Mogila erhoben, nachdem das Grab mit der Zehnt- Kirche 1240 von den Tataren zerstört worden war. Das Haupt des Heiligen kam in die Hauptkirche des Höhlenklosters, ein Handknochen in die Kiever Sophien - Kathedrale und ein weiterer Teil seiner Gebeine nach Moskau in die Mariä- Entschlafen- Kathedrale des Kreml'.




Back

PayPal