Justinus stammte aus einer heidnisch-römischen - oder zumindest romanophilen - Familie. In seiner Jugend studierte er Philosophie, insbesondere die Schriften Platons und der stoischen Philosophen, testete verschiedene philosophische Schulen, Lehrer und Strömungen, und wurde schließlich von einem "alten Mann bei einem Spaziergang am Strand" auf die Christusbotschaft gestoßen und ließ sich daraufhin taufen.

Justinus wurde Prediger und Missionar und einer der ersten großen Theologen, er verfasste insbesondere Apologien, also Bücher, die in der Argumentation gegen Zweifler und Gegner des Christentums die Richtigkeit der christlichen Lehre darlegen. Werke, die ihm mit Sicherheit zugeschrieben werden, sind die "Erste" und die "Zweite Apologie" zur Verteidigung der Christen gegen die Vorwürfe des Atheismus und der Volksverhetzung im römischen Staat, und "Dialog mit dem Juden Tryphon", bei dem es sich um die Aufzeichnung einer tatsächlich stattgefundenen Diskussion in Ephesus - heute Ruinen bei Selçuk - handeln soll, in dem ein Brückenschlag zwischen Juden- und Christentum versucht wurde.

In Rom wurde Justinus nach langer Wanderschaft endlich sesshaft und gründete eine Schule. Seine "Schutzschrift der christlichen Religion" legte er um 150 Kaiser Antonius Pius und dem römischen Senat vor. Er verfasste die ersten Aufzeichnungen römischer Liturgie, lauthals protestierte er gegen die Christenverfolgungen. Zusammen mit seinen sechs Schülern Chariton, Charito, Euelpistos, Hierax, Paion und Liberianus wurde er daraufhin verhaftet und eingesperrt; als er sich dem Verlangen, heidnischen Göttern zu opfern, widersetzte, wurde er während der Herrschaft des römischen Kaisers Mark Aurel enthauptet.




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