Im Höhlenkloster von Kiew lebte einst ein Mönch namens Erasm. Der Mönch Erasm war sehr reich und gab seinen ganzen Besitz für die Ausschmückung der Mariä - Entschlafenskirche (Mariä - Himmelfahrtskirche) her. Als er dann aber völlig verarmt war, da begannen ihn alle zu meiden (im Kloster nahm die Liebe ab). Und da kam Erasm der Gedanke: "Hätte ich dieses Geld doch lieber nach und nach an die Armen ausgeteilt, dann würden sie jetzt für mich beten." In der Chronik kann man nachlesen: "Und da ihm der Böse diese Gedanken eingeflüstert hatte, begann er einen sorglosen und ungebührlichen Lebenswandel zu führen. Schließlich wurde Erasm ernstlich krank. Am achten Tag, da er schon dem Tode nahe war, kamen alle Brüder zu ihm hin. Und plötzlich kam Erasm wieder zu sich und verkündete den Mönchen, ihm seien der hl. Antonius und der hl. Feodossius erschienen und hätten zu ihm gesagt: "Wir haben zu Gott gefleht, und der Herr hat dir Zeit zur Buße gegeben". Und da erschien die Allreine Gottesgebärerin, sie trug Ihren Sohn auf den Händen, und mit Ihr waren noch Heilige. Und sie sprach zu Erasm: "Dafür, dass du Meine Kirche mit Heiligenbildern geschmückt und ihr alle Ehrerbietung bezeigt hast, werde ich dich, im Reiche Meines Sohnes verherrlichen, die Armen aber sind immer neben euch. Nur musst du, wenn du von deiner Krankheit genesen bist, Buße tun und die Gestalt eines Engels annehmen, denn am dritten Tag komme ich und werde dich, der du rein bist und die Pracht Meines Hauses lieb gewonnen hast, zu Mir holen." (Wort 21) Danach beichtete Erasm vor allen seine Sünden, nahm die Askese auf sich und hauchte am dritten Tag seine Seele aus. So lassen es also die große Gnade Gottes und die Gebete der heiligen Klosterbegründer nicht zu, dass ein Mensch endgültig fällt. Mit ihrer Hilfe wird er schließlich ein guter Mensch, der Gott und die Menschen lieb hat.




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