Cyrill war Sohn christlicher Eltern, ein gebildeter Jerusalemer, Priester und ein guter Prediger, der Anerkennung und Achtung genoss und um 349 als Nachfolger von Maximus Bischof von Jerusalem wurde, eingesetzt durch Metropolit Achatius von Cäsarea, einem Anhänger des Arianismus. Cyrill wurde immer wieder in die Auseinandersetzungen um den Arianismus hineingezogen und deshalb dreimal verbannt: 357 bis 359, 360 bis 362 nach einer Verurteilung durch Achatius mit dem Vorwurf der Ketzerei und der Unterschlagung von Kirchengütern, um Armen zu helfen, 367 bis 378 unter Kaiser Valens; er verbrachtealso fast die Hälfte seines Episkopates im Exil. Solche Glaubensstreitigkeiten waren oft das Feigenblatt für Machtpolitik, denn Cyrill stand den Beschlüssen des 1. Konzils von Nicäa lange Zeit fern; auf dem 2. ökumenischen Konzil in Konstantinopel 381, an dem er teilnahm, vertrat er aber die Mehrheitsmeinung und wurde als rechtgläubig anerkannt.

Erhalten ist ein Brief an Kaiser Konstantius II. über eine Erscheinung des Kreuzes Christi am 7. Mai 351. 362 widersetzte er sich der Absicht von Kaiser Julian, den Tempel in Jerusalem wieder herzustellen. Von ihm stammt wohl die Liturgie für die Messen in der von Kaiser Konstantin errichteten Grabeskirche, die sich durch Wallfahrer dann in der gesamten Kirche verbreitete. Er forderte für seinen Sitz Metropolitenrechte und bereitete so das spätere Patriarchat vor.

24 große Ansprachen von Cyrill sind erhalten, sie gehören zu den wichtigen frühchristlichen Zeugnissen über Taufe und Abendmahl. Seine 13 Katechesen für Taufbewerber legten während der Fastenzeit das Glaubensbekenntnis aus; weitere fünf Katechesen erklärten den Neugetauften während der Osterwoche die Sakramente. * Cyrill gebrauchte dabei erstmals den Begriff der "Wandlung" der Elemente bei der Eucharistie.




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