Spyridon war der Überlieferung Schafhirte; er war verheiratet und wurde Bischof von Trimithon / Trimythunt - dem heutigen Trimithousa -, habe aber weiterhin seine Kinder und seine Schafe versorgt. Wegen seines Glaubens wurde er in den Verfolgungen unter Diokletian gefoltert. Berühmt wurde er ob seiner Bibelkenntnis. Der Überlierferung nach nahm er 325 am Konzil von Nicäa teil und gehörte dort zu den Bekämpfern des Arianismus, aber sein Name fehlt in den Listen. Auch beim Konzil von Sardica - dem heutigen Sofia - war er nicht unter den Teilnehmern, unterschrieb aber nach dem Zeugnis von Athanasios von Alexandria nachträglich im Jahr 346.

Von Spyridon berichtete Rufinus in seiner Kirchengeschichte und andere. Lebensgeschichten verfassten Simeon Metaphrastes und andere nach einem Gedicht, das Spyridons Nachfolger Triphyllius schreib. Spyridons Gebeine wurden unter Kaiser Justinian II. um 700 nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - gebracht und kamen um 1460 nach Korfu, darüber wurde 1589 eine Kirche erbaut.

Spyridons Gebeine in Korfu werden bis heute verehrt, er gilt als Wundertäter, lindert Leiden, hilft in Liebesnöten; Vereine und Berufsgenossenschaften tragen seinen Namen. In Korfu ist ein Ort nach ihm benannt; 1630 wandte er dort der Überlieferung nach eine Hungersnot ab, 1673 die Cholera, dann besiegte er die Pest und 1716 schlug er mittels einer furchterregenden Erscheinung die türkischen Angreifer in die Flucht. Am Sonntag vor Ostern, dazu am Samstag vor Ostern, am 11. August und am 1. Sonntag im November ziehen Prozessionen zu seinen Ehren durch Korfu-Stadt; dabei wird sein Leib aufrecht im Sarg sitzend und mit Hirtenmütze getragen. Auch in Kleinasien und in Venedig wird Spyridon verehrt. In Deutschland erschien 1902 in Köln eine Legendenerzählung unter dem Titel "Spiridon".




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