Grigor war der armenischen Überlieferung nach Sohn des Parthers Anak aus dem Geschlecht der Arsakiden, des Mörders des armenischen Königs Chosrau II., der von 279/280 bis 287 regierte. Nach anderen Quellen wurde Grigor - wohl als Kind einer armenischen Familie -in Caesarea in Kappadokien - dem heutigen Kayseri - geboren und christlich erzogen. Nach dem Zeugnis des armenischen Geschichtsschreiber Agathangelos wurde Grigor von Chosraus Sohn und Nachfolger Trdat III., gemartert und dann im Jahr 286 im Kloster Chor Virap nahe dem Berg Ararat in eine Grube gesperrt, aus der er nach 15 Jahren befreit wurde. Als Trdat dann krank wurde, heilte und bekehrte Grigor den König im Jahr 301 und schaffte die heidnischenen Kulte im Land ab; nach der Tradition wurde damit die Armenische Kirche begründet, Armenien hatte damit als erstes Volk in der Geschichte das Christentum als Staatsreligion. Grigor gilt als "Apostel Armeniens", obwohl es vor ihm Christentum, Kirchen und Bischöfe in armenischen Gebieten gab und die Tradition die Kirche auf die Mission der Apostel (Judas) Thaddäus und Bartholomäus zurückführt.

Gesichert ist, dass Grigor 315 von Leontius von Cäsarea zum Bischof ("Katholikos") geweiht und von Petros von Sebaste - dem heutigen Sivas - eingesetzt wurde und seinen Sitz in Ashtishat beim heutigen Muş in der Türkei. Er taufte Trdat, dessen Familie, die armenischen Fürsten und die abhängigen Könige von Georgien. Nachdem er das Christentum in Armenien gefestigt hatte, zog er sich zurück in die Einsamkeit zurück, zuletzt 331 in eine Höhle, wo er nach einigen Jahren starb.

Leiter der armenischen Kirche war als Grigors Nachfolger sein Sohn == Aristakes, der auch am 2. Konzil von Nicäa beteiligt war. Das Amt des Katholikos von Armenien blieb über 100 Jahre lang in seiner Familie erblich.

Das heutige Kloster Chor Virap stammt aus dem 17. Jahrhundert; in der Georgs-Kapelle sind zwei Löcher im Boden, durch die man in Grigors Höhlenzelle hinabsteigen kann.




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