Jeremia, der schon im Mutterschoß Geheiligte, war der Sohn eines Priesters, dessen Vorfahren Oberpriester bei König == Salomo waren. Von Gott in einem dramatischen Akt zum Propheten berufen (Jeremia 1, 1 - 10), trat er um 627 v. Chr. in Jerusalem als unerschrockener Bußprediger, als religiöser und politischer Mahner auf. In den unruhigen und kriegerischen Zeiten war er Mahner der Könige und des Volkes, dafür oft gehasst, verstoßen, ins Gefängnis geworfen (Jeremia 32), ja das Ziel von Mordanschlägen (Jeremia 11, 21; 37, 11 - 38; 13). Jeremia verzweifelte, weil das Volk und seine Herrscher die Warnungen der Deportationen von 605 und 597 nicht verstanden und ernst nahmen, so dass die Katastrophe des Babylonischen Exils von 586 unaufhaltsam eintraf.

Jeremia wurde unter der ihm auferlegten Last gelegentlich schwach und wollte sein Wirken beenden, der Zuspruch Gottes gab ihm aber wieder Kraft zum Weitermachen (Jeremia 20, 7 - 18), nicht zuletzt auch auf Grund von ihm zuteil gewordenen Visionen vom künftigen Heil (Jeremia 31). Ab dem Jahr 605 (oder 604) diktierte Jeremia seine bisherigen Reden seinem Schreiber Baruch, um durch gelesenes Wort vielleicht zu erreichen, was dem mündlichen versagt blieb.

Jeremia blieb im Land bei den wenigen Besitzlosen, die nicht verschleppt wurden. Nach einem Attentat gegen den babylonischen Statthalter flohen die zunächst Verbliebenen und gingen nach Ägypten; Jeremia wurde gezwungen mitzukommen (Jeremia 40 - 43). Aber auch dort bekehrten sich seine Volksgenossen nicht. Der Überlieferung nach wurde Jeremia von ihnen um im Jahr 580 gesteinigt.




Back

PayPal