Rastko, jüngster Sohn des serbischen Fürsten Stefan I. Nemanja, erhielt um 1190 die Verwaltung des Gebiets nördlich von Dubrovnik übertragen. Zwei Jahre später floh er mit einem russischen Mönch auf den Berg Athos, um einer Vermählung zu entgehen. Er wurde Mönch mit dem Mönchsnamen Sabas und trat er ins griechische Athoskloster Vatopedi ein, wo sich ihm 1197 sein Vater zugesellte, der 1195 abgedankte hatte und seitdem als Mönch Simeon in seiner Stiftung, dem Kloster Studenica, lebte. Zusammen erneuerten sie das zerstörte Athoskloster Hilander. Sabas wurde Hegumenos von Hilander, 1201 zum Hierodiakon und Priester geweiht und erhielt 1205 in Thessaloniki die Würde eines Archimandriten.

Simeon starb 1199, Sabas überführte die Gebeine seines Vaters 1207 in die Heimat. Auf Wunsch seines Bruders, des Fürsten Stefan II., blieb Sabas in Serbien als Archimandrit im Kloster Studenica. Er verfasste die Geschichte der Regentschaft seines Vaters und einen liturgischen Text für ihn, der die älteste bekannte serbische Hymne in Kirchenslawisch darstellt. Des weiteren überlieferte er weltliche Gesetzbücher, erstellte das erste Kirchenrechtsbuch und übersetzte liturgische Bücher ins Serbische.

Aufgrund seiner schlechten Erfahrungen mit römischen Bischöfen auf dem Athos stand Sabas wohl in Opposition zur Rom-freundlichen Politik seines Bruders Stephan II., möglicherweise hat er sich 1214 wieder ins Kloster Hilander zurückgezogen und musste dann 1217 für zwei Jahre ins Exil gehen. Aber nach dem Zeugnis seines ersten Biographen Domentijan wirkte er an der 1217 erfolgreichen Initiative Stefans mit, beim Papst die Königskrone zu erlangen und führte mehrere diplomatische Missionen für seinen Bruder durch. Am byzantinischen Kaiser- und Patriarchensitz in Nicäa - dem heutigen Íznik in der Türkei - erreichte er 1219 die Errichtung eines autokephalen Erzbistums für das neue serbische Königreich; er selbst wurde zum ersten Erzbischof von Serbien geweiht. Auf dem Rückweg soll er auf dem Athos und in Thessaloniki Mönche angeworben und Bücher gesammelt haben.

Neben den drei bestehenden - zuvor dem Erzbistum Ochrid unterstellten - Bistümern gründete Sabas acht neue, das Kloster Žiča bei Kraljevo machte er zu seinem Sitz. Er bemühte sich gründlich um die Vertiefung des Christentums und die Festigung der Kirchenorganisation. 1229 unternahm er eine Pilgerfahrt ins Heilige Land. 1233 legte er sein Amt als Erzbischof nieder und begab sich erneut auf Pilgerfahrt nach Jerusalem, nach Alexandria und besuchte die Klöster in der Sketischen Wüste sowie auf dem Sinai; er besuchte Antiochia - das heutige Antakya -, Armenien, Anatolien und Konstantinopel - das heutige Ístanbul. Dabei wurde er krank und starb auf der Rückreise, als er Gast des bulgarischen Zaren Ivan II.war.

König Ladislaus von Serbien überführte 1237 seine zunächst in der Kirche der Vierzig Märtyrer in Turnovo - dem heutigen Weliko Tarnowo (Велико Търново) in Bulgarien - beigesetzten Gebeine ins Kloster Mileševa nahe Prijepolje, das Sabas kurz vor seinem Tod gegründet hatte. Schon für sein Grab in Turnovo wurden Wunder berichtet, Mileševa wurde ein sehr bedeutender Wallfahrtsort, Sabas wurde neben seinem Vater als Heiliger und Landespatron der Serben verehrt. Die Türken verbrannten 1595 seine Reliquien.




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