Geboren in Ustjug (Russland) als Sohn eines Anagnosten, half er seinem Vater von Kindheit an beim Gottesdienst. Nach Erlernung der sirjanischen Sprache trat er in das Kloster des hl. Gregorios Theologos zu Rostow ein, wo er das Evangelium in diese Sprache übersetzte und von wo er sich mit dem Segen des Gerassim, Bischofs von Kolomna in den Jahren 1370 - 1379 nach Klein-Perm begab, um die dort wohnenden heidnischen Siriajnen zu erleuchten.

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Der Apostel der Syrjänen (Komi) wurde um 1345 in einem Dorf bei Ustjug als Sohn eines Kirchendieners geboren. Bereits als Kind wirkte er selbst als Kanonarch an den Gottes diensten mit. Unter dem Einfluss seiner Mutter Marija nahm er schon in jungen Jahren das Mönchtum im Kloster des hl. Gregorios des Theologen in Rostov; das für seine Bücherschätze bekannt war, an. Da er die Kirchenväter im Original lesen wollte; lernte Stefan Griechisch. Die Sprache der Syrjänen konnte er schon von Jugend an, so wurde es jetzt sein Ziel; diesen die Frohbotschaft zu verkünden. Dazu erstellte er ein syrjänisches Alphabet und übersetzte einige kirchliche Bücher. Der Rostover Bischof Arsenij (1374 - 1380) weihte ihn zum Mönchsdiakon, bevor er vom Bischof von Kolomenskoe Stefan 1379 in Moskau zum Priester geweiht und mit allen für die Missionsarbeit notwendigen Dingen (Antimensien; Myron und liturgischen Geräten wie Büchern) und mit Schutzbriefen des Großfürsten Dimitrij Ioannovich ins Permer Land entsandt wurde. Von Ustjug aus folgte Stefan dabei dem Lauf der nördlichen Dvina und begann; die heidnischen Heiligtümer zu zerstören. Von den Heiden verfolgt, vermochte er sie aber durch die Kraft seiner Predigt zu überzeugen. 1383 wurde er zum ersten Bischof von Klein Perm' eingesetzt. Sofort richtete er eine Schule ein; wo bereits zu seinen Lebzeiten alle für den orthodoxen Christen wichtigen Bücher (Stundenbuch; Psalter ausgewählte Lesungen aus Evangelium und Apostel; die alttestamentlichen Paremien, die Stichiren; der Oktoechos, einige Festgottesdienste und die Göttliche Liturgie) in die Landessprache übersetzt wurden. Aber auch in körperlicher Hinsicht speiste Stefan wie ein guter Vater die Syrjänen.
1390 traf er auf einer Reise nach Moskau mit dem ehrwürdigen Sergij von Radonezh zusammen, weshalb noch heute die Bruderschaft des Dreiheits - Klosters täglich des hl. Stefan im Gebete gedenkt. Neben einer Reihe von Kirchen konnte Stefan für die Syrjänen auch etliche Klöster - vor allem um die Hauptstadt Ust' - Vyma herum - errichten. 1395 fuhr Stefan erneut nach Moskau und starb dort am 26. April. Er wurde im Erlöser- Kloster "hinter dem Wall" im Kreml beigesetzt.
Seine Verehrung begann schon am Anfang des 15. Jh´s Eine Vita wurde bald nach 1472 geschrieben, ein Gottesdienst vom Priestermönch Pachomij dem Serben zusammen mit Epifanij dem Weisen; dem berühmten Schüler des Sergij, verfasst. Das Konzil von 1547 bestätigte die Kanonisation feierlich. (© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987. Seiten - 132b - 144)




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