Hippolyt war ein Schüler des Irenäus, er hatte unter Bischof Victor I. bis 199 großen Einfluss im Klerus von Rom. Nach seiner Kritik an Callistus I., der 217 Bischof von Rom wurde, setzten ihn seine Anhänger zum Gegenbischof einer Sondergemeinde ein, die sich streng an Christi gebote hielt. Hippolyt wurde so der erste "Gegenpapst", auch noch unter Urban I. und Pontianus. 235 wurde er im Zuge der Christenverfolgungen durch den römischen Kaiser Maximus Thrax zusammen mit Pontianus, dem Bischof der Mehrheit, ins Exil nach Sardinien vertrieben, wo beide im Bergwerk arbeiten mussten. 235 dankte Hippolyt wie auch Pontianus ab; beide versöhnten sich und beide starben - wohl an den Strapazen - in der Verbannung.

Hippolyts wichtigstes Werk "Widerlegung aller Häresien", verfasst nach 222 / 223, dient noch immer als historische Quelle zum Verständnis des Gnostizismus. Er verfasste auch eine Chronik von der Erschaffung der Welt bis zum Jahr 234, eine umfassende Schrift zur Organisation der Kirche sowie einen Kommentar zum Buch Daniel, den ältesten vollständig erhaltenen christlichen Kommentar zur Bibel überhaupt, und ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der alten Kirche.

Hippolyt wurde zusammen mit Pontianus am 13. August 236 in Rom beigesetzt. Die Verehrung in Rom ist schon im 4. Jahrhundert nachgewiesen, war dann aber v.a. im Osten verbreitet.

Hippolyts Gebeine seien im 18. Jahrhundert nach St. Pilt - dem heutigen St-Hippolyte - im Elsass gebracht worden; im deutschen Sprachraum ist Hippolyt auch unter den verballhornten Namen Pilt oder Pölt bekannt. St. Pölten in Österreich ist nach ihm benannt. Diese Traditionen sind aber eher am Kerkermeister Hippolytus festzumachen.




Back

PayPal