Der Heilige, der mit bürgerlichem Namen Feodor hieß, entstammte der bedeutenden Adelsfamilie der KolyCev und wurde am 11. Februar 1507 geboren. Sein Vater, Stepan Ivanovich; bereitete den Sohn auf den Staatsdienst vor doch die Mutter Varvara; die selbst ihre Tage als Nonne Varsonofija beschließen sollte, weckte in dem Kind die Liebe zur Heiligen Schrift und den Vätern. Feodor entzog sich so immer mehr dem Hofleben; vertiefte sich in seine Bücher und verließ schließlich am Sonntag; dem 5. Juni 1537, nachdem er in der Liturgie die Worte gehört hatte: "Niemand kann zwei Herren dienen!" (Mt. 6,24); ohne Abschied von seinen Verwandten heimlich in einfacher Kleidung das Vaterhaus. Nach einiger Zeit der Wanderung kam er in das Kloster auf den Solovki - Inseln am Weißen Meer; wo er nach einer Probezeit von einem halben Jahr vom Abt Aleksij die Mönchsweihe auf den Namen Filipp empfing und sich unter der Leitung erfahrener Seelenführer in den monastischen Idealen vervollkommnete. 1546 wurde er dann in Groß-Nowgorod von Erzbischof Feodosij zum Abt des Klosters aus Solvoki geweiht. Als solcher führte er ein neues Klostertypikon ein und baute zwei neue Kirchen: die Refektoriumskirche zu Ehren des Entschlafens der Gottesmutter (geweiht 1557) und die Christi-Verklärungs-Kirche, wobei er selbst wie ein einfacher Arbeiter Hand anlegte. Inzwischen aber wünschte Zar Ivan IV., der Gestrenge; ihn zum Metropoliten zu machen. Lange weigerte sich Filipp, da er manche Züge des Zaren nicht billigen konnte, insbesondere das Schreckensregiment der Oprichnina. Schließlich aber einigten sich die beiden Männer und am 25. Juli 1566 bestieg Filipp den Stuhl des Moskauer Metropoliten. Doch konnte ihm bei der widersprüchlichen Natur Ivans; der mit gleichem Eifer an der grausamen physischen Vernichtung seiner Feinde arbeiten konnte wie an der Vervollkommnung klösterlicher Ordnungen, keine lange Eintracht beschieden sein.
Schon bei einer erneuten Strafaktion Ivans gegen die Bojaren im Zusammenhang mit dem Livländischen Feldzug von 1567/68 trat Metropolit Filipp für die Angeklagten ein. Der endgültige Bruch aber erfolgte, als sich Filipp am Sonntag der Kreuzverehrung, dem 2. März 1568, weigerte, den Zaren zu segnen, als dieser wieder mit seiner Bruderschaft der Oprichnina in ihren mönchsähnlichen Gewändern die Kirche betrat. Damit war das Schicksal Filipps beschlossen, doch wollte der Zar die kanonische Ordnung einhalten. So ließ er ein Kirchengericht zusammenrufen, auf dem falsche Zeugen - zu seinem großen Leidwesen Mönche aus dem Kloster von Solovki! - gegen den Metropoliten aussagten und ihn sogar der Hexerei beschuldigten. Während der Liturgie am 8. November 1568 drangen dann die Oprichniki in die Kirche ein, unterbrachen den Gottesdienst und rissen dem Metropoliten die liturgischen Gewänder herunter, kleideten ihn in Lumpen, stießen ihn aus der Kirche und führten ihn in das Theophanie - Kloster, von wo er weiter in die Verliese anderer Moskauer Klöster gebracht, schließlich aber in Tver' in Haft gehalten wurde. Wo er am 23. Dezember 1569, aus der Hand des Maljuta Skuratov, den Tod empfing.
Dort wurde er auch hinter dem Altar beerdigt, aber schon am 11. August 1591 übertrug man seine Gebeine ins Kloster von Solovki und schließlich am 3. Juli 1652 nach Moskau. Sein Gedenktag war erst der 23. Dezember wurde aber 1660 auf den 9. Januar verlegt.




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